Von meinem Büro aus sehe ich fast täglich auf die Alte Synagoge in Essen. Allerdings werden die Besonderheiten die vor der eigenen Haustür liegen selten aufgesucht.
In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurde die Essener Synagoge durch Brandstiftung im Inneren fast komplett zerstört. Ihr Äußeres blieb zum Glück gut erhalten. Da die Synagoge aus Stahlbeton gefertigt wurde, konnten die Nationalsozialisten sie- entgegen ihrer Pläne – nicht abreißen.
2010 wurde die Synagoge umgebaut und als Haus jüdischer Kultur am 13. Juli neu eröffnet und gehört heute zu den größten und architektonisch eindrucksvollsten Denkmälern jüdischer Kultur der Vorkriegszeit in Deutschland.
Die kleine Ausstellung in der Synagoge ist sehr interessant – viele Dinge des alltäglichen jüdisches Leben und der jüdischen Kultur stehen hier im Focus. Beispielsweise ist ein Laufband mit koscheren Lebensmittel aufgebaut, eine Leinwand auf der jüdische Tänze präsentiert werden oder ein Rad mit jiddischen Wörtern, die wir auch in unsere Alltagssprache wiederfinden.